SachwortDefinitionLiteratur
Anforderungsanalysen Verfahren zur Entwicklung von Kompetenzprofilen. Neben den klassischen Verfahren steht mit der von uns entwickelten Timeline Job Analysis (TJA) auch eine anforderungsanalytische Methode speziell für das Projektmanagement und die Projektarbeit zur Verfügung. (Wastian, in Vorbereitung-a; Wastian & Maier, 2007)
Anforderungsprofile Siehe Kompetenzprofile (Wastian & Maier, 2007)
Burnout Burnout ist ein Zustand der physischen und mentalen Erschöpfung, der sich durch andauernden Stress, Energieeinsatz und Überforderung entwickelt und der Krankheitswert hat. (Korczak, Wastian & Schneider, 2012)
Change Im Rahmen des strategischen Managements angestoßene umfassende Veränderungen in und von Organisationen, welche insbesondere Strukturen und Abläufe betreffen. (siehe zur Vertiefung Nerdinger, Blickle & Schaper, 2011; Stolzenberg & Heberle, 2009)
Coaching Coaching ist eine durch psychologische Methoden geleitete, systematische Förderung ergebnisorientierter Selbst-, Prozess-, Problem- bzw. Lösungsreflexionen sowie Beratung von Personen oder Teams mit dem Ziel, selbst- bzw. teamkongruente Ziele zu erreichen, die bewusste Selbstveränderung und –entwicklung zu fördern. (in Anlehnung an Greif, 2008)
Innovation Entwicklung, Einführung und Anwendung neuer Ideen, Produkte oder Vorgehensweisen, von denen Einzelne, Gruppen oder ganze Organisationen profitieren. (Maier, Streicher et al., 2007)
Kompetenzen Unter Kompetenzen versteht man ein messbares Muster an Wissen, Fähigkeiten, Motivation, Interesse, Fertigkeiten, Verhaltensweisen und anderen Merkmalen, die eine Person für die erfolgreiche Bewältigung ihrer Aufgabe benötigt, wobei zwischen Fach-, Methoden-, Sozial- und Personalkompetenzen unterschieden werden kann. (Sonntag & Schmidt-Rathjens, 2004)
Kompetenzmanagement Kompetenzmanagement integriert und systematisiert Prozesse der Personalgewinnung, des Personaleinsatzes und der Personalentwicklung unter Zuhilfenahme von Kompetenzmodellen. Kompetenzmanagement-Systeme umfassen ein unternehmensbezogenes Kompetenzmodell und darauf aufbauend Kompetenzprofile, um a) Kompetenzen zu beschreiben bzw. messbar und mit Kompetenzanforderungen vergleichbar zu machen und b) um Maßnahmen sowie Instrumente für die Personalarbeit auf dieser Grundlage zu entwickeln. (Grote, Kauffeld & Frieling, 2012; Sonntag & Stegmaier, 2005; Wastian & Maier, 2007)
Kompetenzprofile (Anforderungsprofile) Das Anforderungsprofil für eine Position beschreibt, welche Kompetenzen ein Mitarbeiter in welchem Ausmaß zeigen muss, um die Position erfolgreich auszufüllen. Neben den klassischen Verfahren steht mit der von uns entwickelten Timeline Job Analysis (TJA) auch eine anforderungsanalytische Methode zur Erstellung von Kompetenzprofilen speziell für das Projektmanagement und die Projektarbeit zur Verfügung. (Wastian, in Vorbereitung-a; Wastian & Maier, 2007)
Mentoring Mentoring ist eine persönlich gestaltete Beziehung zwischen einer beruflich erfahrenen, erfolgreichen und einer weniger erfahrenen Person mit Karriereambitionen“, bei welcher der Mentor den Mentee mit seinem Wissen, seinen Ratschlägen und mit nützlichen Kontakten unterstützt. (Nerdinger et al., 2011)
Organisationsdiagnostik Die psychologische Organisationsdiagnose dient dazu, das regelhafte Erleben und Verhalten der Organisationsmitglieder zu beschreiben, zu erklären und zu prognostizieren, mit dem Ziel der Aufdeckung organisationaler Handlungsfelder und der Vorbereitung von Organisationsentwicklungsmaßnahmen. (Kleinmann & Wallmichrath, 2004)
Organisationsentwicklung Organisationsentwicklung ist eine psychologisch gestützte Form des geplanten Wandels von Organisationen, der langfristig angelegt ist, der die ganze Organisationen betrifft, bei welchem die Betroffenen beteiligt sind, welcher durch erfahrungsgeleitete Lern-/Problemlöse-prozesse herbeigeführt wird und welcher die Leistungsfähigkeit der Organisation und die Entwicklungsmöglichkeiten ihrer Mitglieder im Fokus hat. (Nerdinger et al., 2011; von Rosenstiel & Nerdinger, 2011)
Projektcoaching Der von uns entwickelte Projektcoaching-Ansatz ist eine durch psychologische Methoden geleitete, systematische Förderung ergebnisorientierter Selbst-, Prozess-, Problem- bzw. Lösungsreflexionen sowie Beratung von Personen, Gruppen oder Organisationseinheiten im Kontext von oder in Zusammenhang mit Projekten. Wir unterscheiden dabei drei Formen: Einzelcoaching (z.B. für Projektleiter), Teamcoaching und Prozesscoaching. (Wastian, Braumandl & Dost, 2012)
Prozesscoaching Form des von uns entwickelten Projektcoaching-Ansatzes. Gecoacht werden das Management, Projektleiter und ggf. andere Projektbeteiligte zu Themen, welche Strukturen und Prozesse in und im Kontext von Projekten betreffen. (Wastian et al., 2012)
Stakeholdermanagement Beim Stakeholdermanagement geht es um die Einbeziehung bzw. Berücksichtigung von Stakeholdern im Projektmanagement. Stakeholder im Kontext von Projekten sind Personen oder Gruppen, die ein berechtigtes Interesse am Projekt oder am Projektergebnis haben. Das Stakeholdermanagement umfasst die Identifikation von Stakeholdern, die Stakeholder-Analyse (Einstellungen, Erwartungen, Betroffenheit, Macht, Einfluss von Stakeholdern) sowie die Aktionsplanung (Kommunikation, Projektmarketing, Einflusstaktiken). Psychologisch fundierte Beispiele sind die von uns entwickelten Ansätze zur Analyse und Identifikation von Stakeholdern (TSA) sowie zur Führung im Projektmanagement. (Gessler, 2009; Wastian, in Vorbereitung-b; Wastian, Braumandl & Weisweiler, 2012; Wastian, Schneider et al., 2009)
Stressmanagement Methoden zur Prävention, zur Verringerung oder zum Abbau von Stress, die beim Individuum (Denken, Einstellungen, Verhalten, psychische oder physische Stressreaktionen) oder bei belastenden Rahmenbedingungen (in der Organisation z.B. Arbeitsbedingungen, Führung) ansetzen. (siehe zur Vertiefung Kaluza, 2007)
Teamcoaching Form des von uns entwickelten Projektcoaching-Ansatzes. Gecoacht wird das Projektteam, z.B. zur Teamentwicklung. (Wastian et al., 2012)
Timeline Job Analysis (TJA) Von uns entwickeltes Verfahren zur Erstellung von Kompetenzprofilen für die Projektarbeit sowie von projekt- und prozessorientierten Instrumenten und Methoden der Personalauswahl, Personalentwicklung, Leistungsbeurteilung. Sie liefert die Grundlage für ein auf Projektarbeit zugeschnittenes Kompetenzmanagement und für die Verbesserung der Führung. (Kauffeld, 2011; Wastian, in Vorbereitung-a)
Timeline Stakeholder Analysis (TSA) Von uns entwickeltes Verfahren zur projekt- und prozessorientierten Analyse erfolgskritischer Interaktionsschnittstellen mit Stakeholdern. Sie liefert eine wichtige Grundlage zur Verbesserung des Stakeholdermanagements und der Kommunikation in Projekten. (Wastian, in Vorbereitung-b; Wastian, Schneider et al., 2009)
Zeitstrahl-Interview Von uns entwickeltes Verfahren zur Identifikation kritischer Situationen im Verlauf von Projekten sowie in Phasen vor bzw. nach Projekten. Damit lassen sich Ansatzpunkte zur Verbesserung von Projektverläufen und -prozessen, zur Förderung von Innovation (neue Ideen und Verbesserungsvorschläge, Reflexion von Lessons Learned) und für das Stressmanagement identifizieren (Wastian & Schneider, 2005)

   

Literatur und Quellenangaben

Gessler, M. (Hrsg.). (2009). Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3). Handbuch für die Projektarbeit, Qualifizierung und Zertifizierung auf Basis der IPMA Competence Baseline Version 3.0. Nürnberg: GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement.

Greif, S. (2008). Coaching und ergebnisorientierte Selbstreflexion. Theorie, Forschung und Praxis des Einzel- und Gruppencoachings. Göttingen, Bern, Wien, Paris, Oxford, Prag: Hogrefe Verlag.

Grote, S., Kauffeld, S. & Frieling, E. (Hrsg.). (2012). Kompetenzmanagement: Grundlagen und Praxisbeispiele (2 ed.). Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag.

Kaluza, G. (2007). Gelassen und sicher im Stress (3). Heidelberg: Springer.

Kauffeld, S. (2011). Arbeits-, Organisations- und Personalpsychologie - für Bachelor. Heidelberg: Springer.

Kleinmann, M. & Wallmichrath, K. (2004). Organisationsdiagnose. In H. Schuler (Hrsg.), Organisationspsychologie - Gruppe und Organisation. Enzyklopädie der Psychologie: Themenbereich D (Bd. 4-3, S. 653-700). Göttingen: Hogrefe Verlag.

Korczak, D., Wastian, M. & Schneider, M. (2012). Therapie des Burnout-Syndroms (HTA-Bericht No. 120). Köln: DIMDI.

Maier, G. W., Streicher, B. et al. (2007). Kreativität und Innovation. In D. Frey & L. von Rosenstiel (Hrsg.), Enzyklopädie der Psychologie. Wirtschaftspsychologie (S. 809-855). Göttingen: Hogrefe.

Nerdinger, F. W., Blickle, G. & Schaper, N. (2011). Arbeits- und Organisationspsychologie (2). Berlin, Heidelberg: Springer.

Sonntag, K. & Schmidt-Rathjens, C. (2004). Kompetenzmodelle - Erfolgsfaktoren im HR-Management. Personalführung, 10, 18-26.

Sonntag, K. & Stegmaier, R. (2005). Lernkultur verstehen, gestalten und messen. Personalführung, 1, 22-29.

Stolzenberg, K. & Heberle, K. (2009). Change Management. Veränderungsprozesse erfolgreich gestalten - Mitarbeiter mobilisieren (2). Heidelberg: Springer.

von Rosenstiel, L. & Nerdinger, F. W. (2011). Grundlagen der Organisationspsychologie (7). Stuttgart: Schäffer-Poeschel.

Wastian, M. (in Vorbereitung-a). Die Timeline Job Analysis (TJA) - Grundlage für ein flexibles, prozessorientiertes Kompetenzmanagement in Projekten.

Wastian, M. (in Vorbereitung-b). Mikropolitik in Projekten - erfolgreiche Einflusstaktiken von Projektleitern.

Wastian, M., Braumandl, I. & Dost, B. (2012). Projektcoaching als Weg zum erfolgreichen Projekt. In M. Wastian, I. Braumandl & L. von Rosenstiel (Hrsg.), Angewandte Psychologie für das Projektmanagement. Ein Praxisbuch für die erfolgreiche Projektleitung (2 ed., S. 97-117). Heidelberg: Springer.

Wastian, M., Braumandl, I. & Weisweiler, S. (2012). Führung in Projekten – eine prozessorientierte Zukunftsperspektive. In S. Grote (Hrsg.), Die Zukunft der Führung (S. 75-102). Heidelberg: Springer Verlag.

Wastian, M. & Maier, G. W. (2007). Anforderungsprofile als Grundlage der Personalarbeit. In G. W. Maier & M. John (Hrsg.), Eignungsdiagnostik in der Personalarbeit: Grundlagen, Methoden, Erfahrungen (S. 103-122). Düsseldorf: Symposion Publishing.

Wastian, M. & Schneider, M. (2005). Zeitliche Aspekte des Projektmanagements: Die Bedeutung von Phasen, Laufzeiten, Impulsen, Ups und downs. Wirtschaftspsychologie, 7(3), 28-35.

Wastian, M., Schneider, M. et al. (2009, July 7 - 10). Timeline Stakeholder Analysis (TSA) – identifying the whos, whens and hows for integrating stakeholders in innovation processes. Paper presented at the 11th European Congress of Psychology ECP09, Oslo, Norway.